Familien stärken
Familien sind lebendige, dynamische Systeme, in denen individuelle Bedürfnisse, gesellschaftliche Erwartungen und äußere Einflüsse in einem ständigen Wechselspiel stehen. In einem stabilen Familiensystem finden Eltern und Kinder Halt, Sicherheit und emotionale Geborgenheit. Doch Belastungen wie chronische Konflikte, psychische Erkrankungen, Erziehungsschwierigkeiten oder soziale Unsicherheiten können dieses Gleichgewicht ins Wanken bringen. Besonders Familien mit Migrationshintergrund stehen oft vor zusätzlichen Herausforderungen, wie kulturelle Anpassungsprozesse.
Herausforderungen im Familienalltag
Viele Eltern erleben Phasen der Überforderung oder Unsicherheit – sei es durch Entwicklungsverzögerungen, Verhaltensauffälligkeiten, psychosomatische Beschwerden oder tiefgreifende Eltern-Kind- oder Geschwisterkonflikte. In einigen Fällen sind die Belastungen gravierender, etwa bei Kindesmisshandlung oder sexuellem Missbrauch. Ohne gezielte Unterstützung verfestigen sich problematische Muster, die die gesamte Familie belasten.
Unser Ansatz – ressourcenorientiert und praxisnah
Unsere Arbeit setzt genau hier an: Wir begleiten Eltern dabei, ihre Erziehungsrolle zu reflektieren, neue Perspektiven zu entwickeln und wieder Zugang zu ihren eigenen Stärken zu finden. Wir arbeiten alltagsnah und praxisorientiert, um nachhaltige Veränderungen zu ermöglichen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Stärkung der familiären Beziehungen – denn sichere Bindungen sind der Schlüssel für eine gesunde Entwicklung.
Unsere zentralen Unterstützungsschwerpunkte
Erziehungs- und Beziehungskompetenzen stärken:
Eltern werden unterstützt, ihre Rolle bewusst wahrzunehmen, stabile Bindungen zu fördern und ihre Erziehungsfähigkeiten weiterzuentwickeln.
Psychoedukation zur kindlichen Entwicklung:
Ein tiefes Verständnis für Entwicklungsphasen hilft Eltern, altersgerechte Erwartungen an ihre Kinder zu haben und sie gezielt in ihrer Reifung zu begleiten.
Veränderung von familiären Strukturen und Dynamiken:
Wir helfen dabei, festgefahrene Rollen und Verhaltensmuster aufzulösen, um neue, gesunde Formen des familiären Zusammenlebens zu ermöglichen.
Verbesserung der Eltern-Kind-Interaktion:
Ein wertschätzender, klarer und liebevoller Austausch zwischen Eltern und Kindern stärkt die Beziehung und schafft ein stabiles, unterstützendes Umfeld.
Gewaltfreie Konfliktlösung entwickeln:
Konflikte gehören zum Alltag, doch ihre Bewältigung entscheidet über das Familienklima. Wir vermitteln konstruktive, gewaltfreie Strategien, um Streitigkeiten respektvoll zu lösen.
Stärkung des elterlichen Selbstbildes:
Eltern, die Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten entwickeln, sind resilienter und können ihre Kinder sicherer durch Herausforderungen begleiten.
Sozialraumorientierte Unterstützung:
Familien sind eingebunden in ein größeres Umfeld. Durch die Vernetzung mit lokalen Angeboten wie Kitas, Schulen, Psychotherapeutische Maßnahmen, Bildungseinrichtungen und Freizeitmöglichkeiten stärken wir bestehende Ressourcen und schaffen langfristige Entlastung.
Individuelle Unterstützung für jede Familie
Jede Familie ist einzigartig – daher gestalten wir unsere Unterstützung individuell und bedarfsorientiert. Wir helfen dabei, Kommunikation zu verbessern, Konflikte konstruktiv zu lösen und ein stabiles, förderndes Umfeld zu schaffen. Unser Ziel ist nicht nur kurzfristige Entlastung, sondern die Vermittlung von Werkzeugen, mit denen Eltern langfristig Herausforderungen eigenständig bewältigen können.
Sicherheit und Stabilität für traumatisierte Kinder und Jugendliche schaffen
Traumatisierte Kinder und Jugendliche befinden sich oft in chronischer Alarmbereitschaft. Ihr Nervensystem bleibt im Überlebensmodus, wodurch sie auf kleinste Reize mit Flucht, Kampf oder Erstarrungreagieren. Besonders bei wiederholten oder komplexen Traumata fehlt ihnen das Gefühl von Kontrolle und Vorhersehbarkeit – das Vertrauen in andere und in sich selbst ist erschüttert.
Um ihnen zu helfen, reicht es nicht, ihnen Sicherheit zuzusprechen – sie müssen sie spüren. Heilung geschieht durch erlebte Sicherheit und Verlässlichkeit.
Vertrauen aufbauen – eine stabile Beziehung als Grundlage
Ein sicherer Rahmen ist die Basis für alle weiteren Schritte. Dazu gehören:
✔️ Regelmäßige, kontinuierliche Begleitung
✔️ Strukturierte Abläufe und transparente Kommunikation
✔️ Vorhersehbare und sichere Rahmenbedingungen
In der Eingangsphase analysieren wir Resilienz-, Schutz- und Risikofaktoren des Kindes im sozialen Umfeld (Familie, Schule, Kita) und entwickeln gezielte Förderstrategien.
Psychoedukation – Trauma verstehen und bewältigen
Trauma beeinflusst Gehirn, Nervensystem und Verhalten. Um das eigene Erleben besser zu verstehen und angemessen damit umzugehen, ist Psychoedukation ein zentraler Bestandteil unserer Arbeit.
Kinder, Jugendliche und ihre Bezugspersonen lernen:
✔️ Wie Trauma den Körper und die Emotionen beeinflusst
✔️ Warum bestimmte Reize starke Stressreaktionen auslösen
✔️ Wie sich Trauma auf Beziehungen und Bindungsverhalten auswirkt
✔️ Welche Strategien helfen, Stress und Emotionen zu regulieren
Dieses Wissen stärkt die Selbstwirksamkeit, reduziert Ängste und hilft, emotionale Überforderung zu vermeiden. Eltern und Betreuungspersonen erhalten damit praktische Werkzeuge, um Kinder in ihrem Umgang mit belastenden Gefühlen gezielt zu unterstützen.
Emotionale Regulation und Resilienz fördern
Kinder mit Traumaerfahrungen schwanken oft zwischen:
Hyperarousal – Wutausbrüche, Übererregung, Unruhe
Hypoarousal – Rückzug, emotionale Taubheit, Dissoziation
Um diese Zustände zu regulieren, setzen wir auf:
✔️ Achtsamkeits- und Körperwahrnehmungstraining zur Stabilisierung
✔️ Entspannungsübungen zur Reduktion von chronischer Anspannung
✔️ Erlebnispädagogische Maßnahmen zur Stärkung von Selbstvertrauen und Mut
Durch die regelmäßige Aktivierung der Sinneswahrnehmung kann die Neigung zur Dissoziation reduziert und die Fähigkeit zur Emotionsregulation gefördert werden.
Die Familie als Schlüssel zur Stabilisierung
Eltern und Geschwister werden aktiv in den Prozess einbezogen, um ein stabiles Umfeld zu schaffen.
✔️ Stärkung der Eltern-Kind-Bindung durch förderliche Interaktion
✔️ Erlernen von Strategien zur Affektregulation innerhalb der Familie
✔️ Selbstfürsorge der Eltern zur Vermeidung von Sekundärtraumatisierung
Viele Eltern stehen vor der Herausforderung, sich mit ihrer eigenen Rolle auseinanderzusetzen. Besonders wenn Vernachlässigung oder Misshandlung eine Rolle spielte, sind Schuldgefühle präsent. Eine wertschätzende, nicht-verurteilende Haltung hilft ihnen, Verantwortung zu übernehmen und gleichzeitig ihre eigene Handlungsfähigkeit zu bewahren.
Begleitung über die Unterstützung hinaus
Neben der direkten Arbeit unterstützen wir Familien bei:
✔️ Therapeutischer Anbindung & weiterführenden Hilfen
✔️ Juristischen Fragestellungen & Zusammenarbeit mit Institutionen
Unser Ziel ist es, nicht nur kurzfristige Entlastung zu schaffen, sondern die Familie nachhaltig zu stärken und dem Kind die Möglichkeit zu geben, in einem stabilen, sicheren Umfeld neue Wege zu gehen.
Eltern in Trennung
Eine Trennung ist ein tiefgreifender Einschnitt für die gesamte Familie. Während Eltern ihre eigene emotionale und organisatorische Neuorientierung bewältigen müssen, erleben Kinder oft Unsicherheit, Ängste oder Schuldgefühle. Sie brauchen in dieser Phase vor allem Stabilität, das Gefühl von Sicherheit und die Gewissheit, dass beide Eltern weiterhin für sie da sind.
Unser Ziel ist es, Eltern zu unterstützen, eine liebevolle, stabile und kooperative Elternschaft aufrechtzuerhalten – auch nach der Trennung.
Ein wesentlicher Aspekt dabei ist die Stärkung des Feingefühls für die Bedürfnisse der Kinder. Manche Kinder äußern offen ihre Trauer oder Wut, andere ziehen sich zurück oder entwickeln Auffälligkeiten. Eltern lernen, diese Signale zu erkennen und feinfühlig darauf zu reagieren, um emotionale Sicherheit zu vermitteln. Gleichzeitig arbeiten wir an einer wertschätzenden Kommunikation zwischen den Eltern, damit Konflikte nicht auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden und eine kooperative Erziehung gelingt.
Neben der Unterstützung der Eltern-Kind-Beziehung ist auch die eigene emotionale Stabilität der Eltern entscheidend. Wer mit seinen eigenen Verletzungen und Herausforderungen gut umgeht, kann seinen Kindern mehr Halt geben. Daher begleiten wir Eltern dabei, ihre Gefühle zu verarbeiten und sich in der neuen Lebenssituation zu stabilisieren.
Eine Trennung bedeutet nicht das Ende einer Familie, sondern eine Veränderung, die – mit der richtigen Unterstützung – so gestaltet werden kann, dass Kinder weiterhin Geborgenheit, Stabilität und emotionale Sicherheit erleben.
Umgangsbegleitung – Sicherer Kontakt zwischen Eltern und Kind
In Trennungssituationen kann es herausfordernd sein, den Kontakt zwischen einem Elternteil und dem Kind zu gestalten. Die Umgangsbegleitung bietet in solchen Fällen eine neutrale und unterstützende Umgebung, in der Begegnungen unter professioneller Begleitung stattfinden.
Unser Angebot richtet sich an Familien, in denen der Umgang aus verschiedenen Gründen nicht ohne Unterstützung möglich ist. Ziel ist es, eine stabile und positive Eltern-Kind-Beziehung zu fördern, Sicherheit für alle Beteiligten zu schaffen und langfristig eine eigenständige Umgangsregelung zu ermöglichen. Das Kindeswohl hat dabei oberste Priorität und bildet die zentrale Leitlinie für alle Entscheidungen und Maßnahmen. Unsere Fachkräfte sorgen dafür, dass der Umgang in einer wertschätzenden Atmosphäre stattfindet und auf die individuellen Bedürfnisse der Familie abgestimmt wird. In Risikofällen halten wir das Vier-Augen-Prinzip ein, um sowohl die Sicherheit als auch die Glaubwürdigkeit aller Beteiligten zu gewährleisten.
Die Hilfen werden über das zuständige Jugendamt gemäß § 31 SGB VIII und § 18 Abs. 3 SGB VIII bewilligt und beauftragt.
Die Aufnahme eines Pflegekindes stellt Pflegepersonen vor neue Herausforderungen, die sie zuvor oft nicht kannten. Viele Kinder bringen belastende Erfahrungen mit, die sich auf ihr Verhalten, ihre Bindungsfähigkeit und ihre emotionale Entwicklung auswirken können. Studien zeigen, dass traumatische Erlebnisse das Bindungssystem, die Stressregulation und die kognitive Entwicklung beeinflussen. Um Pflegeeltern bestmöglich vorzubereiten und langfristig zu begleiten, bieten wir professionelle Unterstützung, die individuell auf die Bedürfnisse der Pflegefamilie und die Entwicklungsstufe des Kindes abgestimmt ist.
Vor der Aufnahme eines Pflegekindes – Vorbereitung auf eine neue Familiendynamik
Die Qualität der Bindungserfahrungen in den ersten Lebensjahren prägt die emotionale Entwicklung nachhaltig. Daher ist es für Pflegeeltern entscheidend, sich frühzeitig mit Bindungsdynamiken und möglichen Herausforderungen auseinanderzusetzen. In dieser Phase lernen Pflegepersonen:
✔️ Grundlagen der Bindungstheorie und das Feinfühligkeitskonzept, um eine sichere Bindung aufzubauen
✔️ Erkennen und Verstehen von Bindungsstörungen und traumatischen Vorerfahrungen
✔️ Psychoedukation über mögliche psychische und entwicklungsbedingte Störungsbilder
✔️ Reflexion eigener Erziehungserfahrungen und Erwartungen, um unrealistische Vorstellungen zu vermeiden
✔️ Mögliche Auswirkungen auf bereits vorhandene leibliche Kinder in der Familie
Diese vorbereitende Phase hilft Pflegepersonen, eine realistische und resilienzfördernde Haltung zu entwickeln.
Die ersten Wochen nach der Aufnahme – das sensible Ankommensstadium
Die ersten Wochen in der Pflegefamilie sind für das Kind eine Phase der Anpassung, in der es sich an neue Bezugspersonen, Regeln und emotionale Erwartungen gewöhnen muss. Studien zeigen, dass Kinder mit traumatischen Erfahrungen besonders sensibel auf Umweltveränderungen reagieren. Daher unterstützen wir Pflegeeltern bei:
✔️ Gestaltung eines strukturierten Tagesablaufs, der Vorhersehbarkeit und Sicherheit bietet
✔️ Reflexion möglicher Diskrepanzen zwischen Wunschvorstellung und Realität
✔️ Klärung akuter Unsicherheiten, um emotionalen Stress in der Familie zu minimieren
✔️ Vermeidung von Stigmatisierung des Pflegekindes durch eine sensible Kommunikation im sozialen Umfeld
Ein sicherer Rahmen, feste Abläufe und verlässliche Strukturen erleichtern dem Kind das Ankommen und helfen ihm, Vertrauen aufzubauen.
Alltagsgestaltung – Sicherheit durch Struktur und Co-Regulation
Ein strukturierter Alltag ist ein entscheidender Schutzfaktor für Kinder mit belastenden Vorerfahrungen. Wir begleiten Pflegefamilien in folgenden Bereichen:
✔️ Aufbau fester Rituale und Routinen, um Sicherheit und emotionale Stabilität zu fördern
✔️ Förderung der sozialen und emotionalen Entwicklung durch gezielte pädagogische Maßnahmen
✔️ Unterstützung im Umgang mit herausforderndem Verhalten mittels validierender Kommunikationstechniken
✔️ Einfühlsame Kommunikation über das Pflegeverhältnis, um das Kind behutsam aufzuklären
Kinder mit traumatischen Erlebnissen zeigen häufig Hyperarousal (Übererregung, Wutanfälle) oder Hypoarousal(Rückzug, emotionale Taubheit). Pflegeeltern werden darin geschult, diese Zustände zu erkennen und mit Co-Regulation(durch Sprache, Körperkontakt und verlässliche Reaktionen) positiv zu beeinflussen.
Langfristige Unterstützung
Die langfristige Begleitung zielt darauf ab, Pflegefamilien in allen relevanten entwicklungspsychologischen und familiendynamischen Prozessen zu unterstützen. Dazu gehören:
✔️ Begleitung altersgemäßer Entwicklungsaufgaben und Unterstützung des Kindes in verschiedenen Lebensphasen
✔️ Erkennen eines möglichen Therapiebedarfs und Vermittlung geeigneter Hilfsangebote
✔️ Begleitung der Identitätsentwicklung – wann und wie erfährt das Kind von seinem Pflegeverhältnis?
✔️ Gestaltung des Umgangs mit der Herkunftsfamilie, um einen sicheren Kontaktrahmen zu schaffen
✔️ Reflexion der Auswirkungen des Pflegeverhältnisses auf Paarbeziehungen und leibliche Kinder
Eine stabile Beziehung zwischen dem Pflegekind und seinen leiblichen Eltern kann wichtig für seine Identitätsentwicklung sein. Pflegeeltern werden unterstützt, diesen Prozess feinfühlig und kindgerecht zu begleiten. Gleichzeitig reflektieren wir gemeinsam Herausforderungen innerhalb der Pflegefamilie, um ein gesundes Gleichgewicht für alle Beteiligten zu schaffen.
Unser Ziel: Sicherheit und Stabilität für Pflegefamilien
Unser Ziel ist es, Pflegepersonen in allen Phasen des Pflegeverhältnisses zu stärken. Wir vermitteln ihnen Sicherheit im Umgang mit herausfordernden Situationen und geben ihnen die notwendigen pädagogischen und psychologischen Werkzeuge an die Hand. So schaffen wir gemeinsam eine liebevolle, stabile und entwicklungsfördernde Umgebungfür das Pflegekind.
Die Hilfe wird durch das zuständige Jugendamt gemäß § 27 Abs. 2 SGB VIII in Verbindung mit § 31 SGB VIII und § 37 Abs. 2 SGB VIII bewilligt und beauftragt
Die Rückkehr eines Kindes in die Herkunftsfamilie ist ein tiefgreifender, komplexer Prozess, der weit über eine organisatorische Übergabe hinausgeht. Sie bedeutet für das Kind eine erneute Veränderung seiner Lebenswelt, für die Eltern eine zweite Chance, aber auch eine große Verantwortung. Damit die Rückführung langfristig stabil bleibt und nicht zu einer erneuten Trennung führt, braucht es eine umfassende Begleitung, die Vertrauen aufbaut, Sicherheit schafft und eine tragfähige Eltern-Kind-Beziehung ermöglicht.
Voraussetzungen für eine erfolgreiche Rückführung
Forschungsergebnisse zur Bindungs- und Resilienzforschung zeigen, dass sichere und verlässliche Bindungen die wichtigste Grundlage für eine gesunde emotionale und kognitive Entwicklung sind. Eine Rückkehr kann nur dann nachhaltig gelingen, wenn folgende Faktoren erfüllt sind:
✔️ Aufarbeitung der ursprünglichen Herausnahme – Die Ursachen der Trennung müssen bearbeitet sein, um wieder eine stabile Familiensituation zu ermöglichen.
✔️ Stärkung elterlicher Kompetenzen – Eltern müssen in der Lage sein, angemessen auf die Bedürfnisse ihres Kindes einzugehen und eine verlässliche Erziehungsstruktur zu bieten.
✔️ Sichere Bindung und emotionale Stabilität – Das Kind braucht Schutz, Kontinuität und eine feinfühlige Bezugsperson, um Vertrauen wiederherzustellen.
✔️ Vorbereitung auf mögliche Herausforderungen – Eltern sollten auf Rückschläge, ambivalente Gefühle des Kindes und Verhaltensanpassungen vorbereitet sein.
✔️ Nachhaltige Unterstützung – Ein Netzwerk aus Fachkräften soll weiterhin stabil zur Verfügung stehen.
Vorbereitung auf die Rückkehr – Eltern stärken
Die Rückführung beginnt lange vor dem eigentlichen Übergang. Eltern müssen darauf vorbereitet werden, nicht nur für das Kind zu sorgen, sondern auch eine emotionale Führungspersönlichkeit zu sein, die dem Kind Sicherheit gibt.
Wir unterstützen Eltern dabei:
✔️ Eigene Erziehungsmuster zu reflektieren und destruktive Dynamiken zu erkennen – Welche alten Verhaltensweisen müssen durchbrochen werden?
✔️ Neue, tragfähige Erziehungsstrategien zu entwickeln – Wie kann eine liebevolle, aber konsequente Erziehung gelingen?
✔️ Feinfühligkeit und Bindungssicherheit aufzubauen – Wie können Eltern die Signale ihres Kindes richtig deuten und stabil darauf reagieren?
✔️ Emotionale Regulation zu lernen – Wie können Eltern Stress bewältigen, ohne das Kind zu belasten?
✔️ Einen verlässlichen Alltag zu gestalten – Wie kann Struktur helfen, dem Kind Sicherheit zu vermitteln?
Unser Ziel ist nicht, dass das Kind einfach „zurückkehrt“ – sondern dass es sich angenommen und geborgen fühlt, in einem Umfeld, das sichere Entwicklung ermöglicht.
Übergangsphase – Das Kind emotional auffangen
Der Übergang in die Herkunftsfamilie ist eine besonders sensible Phase, in der das Kind sich erneut anpassen und Vertrauen aufbauen muss. Die Wiedereingliederung sollte schrittweise und individuell gestaltet werden.
Während dieser Phase begleiten wir:
✔️ Die behutsame Wiederannäherung zwischen Kind und Eltern – Wie kann das Vertrauen langsam aufgebaut werden?
✔️ Die Entwicklung realistischer Erwartungen – Eltern müssen darauf vorbereitet sein, dass das Kind zwiespältige Emotionen zeigt (Freude, Angst, Wut).
✔️ Den Umgang mit Herausforderungen – Wie kann auf emotionale Rückschläge, Ablehnung oder Unsicherheiten reagiert werden?
✔️ Den Erhalt wichtiger Bindungen – Pflegeeltern oder frühere Bezugspersonen bleiben oft wichtig für das Kind und sollten behutsam einbezogen werden.
Kinder, die bereits mehrere Bindungsabbrüche erlebt haben, zeigen oft Unsicherheiten und widersprüchliches Verhalten.
Die Zeit nach der Rückkehr – Stabilität sichern
Die Rückführung ist nicht das Ende der Begleitung – oft beginnt erst jetzt die größte Herausforderung. Forschungen zur Familienresilienz zeigen, dass Umbruchsituationen mit einem hohen Risiko verbunden sind, dass alte Muster erneut auftreten.
Wir begleiten Familien auch nach der Rückführung durch:
✔️ Regelmäßige Beratung, um auftretende Unsicherheiten zu klären und neue Strategien zu entwickeln
✔️ Krisenintervention, wenn Überforderungssituationen entstehen
✔️ Therapeutische Unterstützung, um emotionale Stabilität langfristig zu sichern
✔️ Eltern-Coaching, um auf belastende Momente vorbereitet zu sein
Es ist entscheidend, dass Eltern verstehen, dass es kein Scheitern bedeutet, wenn Probleme auftreten – sondern dass es darum geht, gemeinsam daran zu arbeiten.
Unser Ziel ist es, nicht nur eine erneute Trennung zu vermeiden, sondern eine neue Grundlage für eine sichere Eltern-Kind-Beziehung zu schaffen. Rückführung bedeutet nicht, die Vergangenheit zu ignorieren – sondern aus ihr zu lernen und einen sicheren, stabilen Neuanfang zu gestalten.
Die Hilfe wird durch das zuständige Jugendamt gemäß § 27 Abs. 2 SGB VIII in Verbindung mit § 31 SGB VIII und § 37 SGB VIII bewilligt und beauftragt.
Kinder und Jugendliche stehen in einer Lebensphase voller Veränderungen und Herausforderungen. Während einige diese Zeit mit Zuversicht durchlaufen, fühlen sich andere durch persönliche, familiäre oder gesellschaftliche Umstände belastet. Besonders junge Menschen mit einer Migrationsgeschichte, die sich in einem Spannungsfeld zwischen unterschiedlichen kulturellen Erwartungen bewegen, erleben häufig Identitätskonflikte und das Gefühl, nicht richtig dazuzugehören. Mobbing, schulischer Druck, familiäre Belastungen oder psychische Auffälligkeiten wie Ängste, Depressionen oder Zwänge verstärken das Gefühl von Unsicherheit und Ausgrenzung. Manche reagieren darauf mit Rückzug oder Hilflosigkeit, während andere durch Wutausbrüche, Impulsivität oder aggressive Verhaltensweisen versuchen, ihre innere Not auszudrücken.
Unsere Arbeit setzt genau hier an. Wir begleiten Kinder und Jugendliche dabei, sich selbst besser zu verstehen, ihr Selbstwertgefühl zu stärken und Strategien zu entwickeln, um schwierige Situationen zu bewältigen. Viele junge Menschen erleben sich als machtlos gegenüber den Anforderungen ihrer Umgebung und benötigen Unterstützung, um wieder Kontrolle über ihr eigenes Leben zu gewinnen. Wir helfen ihnen, neue Perspektiven zu entwickeln, ihre Ressourcen zu erkennen und Handlungsmöglichkeiten zu erschließen. Dabei geht es nicht nur darum, aktuelle Probleme zu lösen, sondern eine langfristige innere Stabilität aufzubauen, die es ihnen ermöglicht, auch zukünftige Herausforderungen eigenständig zu meistern.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Stärkung des Selbstvertrauens und der Entwicklung eines positiven Selbstbildes. Kinder und Jugendliche, die durch Mobbing oder soziale Ausgrenzung entmutigt wurden, lernen, sich selbst anzunehmen und sich nicht über die Bewertungen anderer zu definieren. Wir unterstützen sie dabei, Grenzen zu setzen, für sich einzustehen und Konflikte auf eine gesunde Weise zu bewältigen. Gerade für junge Menschen mit psychischen Auffälligkeiten oder herausforderndem Verhalten wie Aggressionen ist es wichtig, alternative Ausdrucks- und Bewältigungsstrategien zu erarbeiten, die ihnen helfen, ihre Emotionen zu regulieren und soziale Beziehungen positiv zu gestalten.
Ein weiterer zentraler Bestandteil unserer Arbeit ist der Umgang mit Stress, Ängsten und emotionaler Überlastung. Viele Kinder und Jugendliche erleben Schule, familiäre Konflikte oder soziale Herausforderungen als ständige Belastung, die sie entweder lähmt oder zu impulsivem Verhalten führt. Wir helfen ihnen, innere Anspannung zu erkennen, gesunde Wege zur Stressbewältigung zu finden und ein Gefühl der Sicherheit in sich selbst aufzubauen. Besonders für junge Menschen mit einer Migrationsgeschichte ist es oft entscheidend, einen Raum zu haben, in dem sie ihre Gefühle und Identitätskonflikte reflektieren können, ohne sich für ihre Herkunft oder ihre Gefühle rechtfertigen zu müssen.
Unser Ziel ist es, Kinder und Jugendliche nachhaltig zu stärken und sie dabei zu begleiten, ihre eigene Identität zu festigen, mit mehr Selbstbewusstsein durch das Leben zu gehen und sich von äußeren Belastungen nicht entmutigen zu lassen. Wir setzen dabei nicht auf vorgefertigte Lösungen, sondern auf eine individuelle Begleitung, die es jedem jungen Menschen ermöglicht, seine eigenen Stärken zu entdecken und seinen eigenen Weg zu gestalten.
Die Hilfe wird über das zuständige Jugendamt gemäß § 30 SGB VIII bewilligt und beauftragt.
Jedes Kind und Jugendlicher hat das Recht auf Schutz, Sicherheit und eine Umgebung, die seine gesunde Entwicklung ermöglicht. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, ist eine umfassende und professionelle Einschätzung potenzieller Gefährdungen unerlässlich. Unser Ansatz basiert auf einer mehrdimensionalen Betrachtung der familiären Situation, um Risiken und Schutzfaktoren differenziert zu erfassen.
Im Rahmen des Kindeswohlgefährdungs-Clearings finden gezielte Gespräche mit der Kernfamilie statt. Darüber hinaus beziehen wir relevante Bezugspersonen wie Erzieher:innen, Lehrkräfte und relevante Personen mit ein, die wertvolle Einblicke in das Erleben und Verhalten des Kindes geben können. Diese mehrperspektivische Betrachtung ermöglicht eine ganzheitliche Einschätzung der Situation.
Unsere Fachkräfte sind nicht nur erfahren in der Beurteilung familiärer Dynamiken, sondern setzen auch auf objektive Erhebungsinstrumente, um die Einschätzung auf eine wissenschaftlich fundierte Grundlage zu stellen. Mithilfe standardisierter Fragebögen für Eltern und Kinder werden zusätzliche Informationen gesammelt, die in die Analyse einfließen. Darüber hinaus kann eine insoweit erfahrene Fachkraft (ISEF) hinzugezogen werden, um eine fundierte Einschätzung zu gewährleisten. Die Erhebung biografischer Daten der Eltern sowie die Betrachtung des Entwicklungsverlaufs des Kindes spielen dabei eine zentrale Rolle.
Kinderschutz bedeutet, mit fachlicher Expertise und Sorgfalt zu handeln. Unser Ziel ist es, nicht nur Risiken zu erkennen, sondern passgenaue Maßnahmen abzuleiten, die das Wohl des Kindes nachhaltig sichern und ihm eine stabile Zukunft ermöglichen.
Unsere Zielgruppe umfasst alle Familien, in denen Anzeichen für eine potenzielle Kindeswohlgefährdung bestehen. Die Beauftragung erfolgt durch das zuständige Jugendamt nach § 27 SGB VIII in Verbindung mit § 8a SGB VIII.
Kinder und Jugendliche mit geistiger, körperlicher und/oder seelischer Behinderung haben Anspruch auf eine schulische Integrationshilfe, wenn ihnen ohne diese Unterstützung der Schulbesuch und damit der Erwerb einer angemessenen Schulbildung nicht möglich wäre.
Die Kostenübernahme erfolgt in der Regel durch das zuständige Jugend- oder Sozialamt, abhängig von der Art der Behinderung.
Individuelle Unterstützung für eine erfolgreiche Teilhabe
Der Umfang der schulischen Integrationshilfe – gesetzlich als Eingliederungshilfe § 35a SGB VIII bezeichnet, wird individuell auf den Bedarf des Kindes oder Jugendlichen abgestimmt. Die Unterstützung kann als Einzel- oder Mehrfachbetreuung erfolgen und richtet sich nach:
✔ der Art und Schwere der Behinderung,
✔ dem konkreten Förderbedarf,
✔ den schulischen Anforderungen sowie
✔ den Vorgaben des Kostenträgers
Unsere Integrationshelfer/innen – passgenau und bedarfsgerecht
Die von uns eingesetzten Integrationshelfer/innen werden sorgfältig unter Berücksichtigung der Wünsche des Kindes, der Eltern sowie der Vorgaben der bewilligenden Behörde ausgewählt. Auch die erforderliche Qualifikation der eingesetzten Fachkraft wird durch den Kostenträger festgelegt. Unser Ziel ist es, Kinder und Jugendliche bestmöglich in ihrem schulischen Alltag zu unterstützen und ihre soziale sowie schulische Integration zu fördern.
Unterstützung bei der Antragstellung
Die Beantragung einer schulischen Integrationshilfe kann für Eltern herausfordernd sein. Wir stehen Ihnen beratend zur Seite und klären mit Ihnen die zuständigen Behörden sowie die notwendigen Schritte. Gerne unterstützen wir Sie bei der Antragstellung und helfen Ihnen dabei, einen vollständigen und sachgerechten Antrag zu erstellen.
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